Ich bin 1953 geboren, von Beruf Heilerziehungspfleger, lebe in Stade und habe über 25 Jahren im Schichtdienst bei einem Trägerverein von Sozialeinrichtungen in Hamburg gearbeitet.
Seit Jahrzehnten bin ich in sozialen Bezügen, gesellschaftlichen und politischen Organisationen aktiv.
In den letzten Jahren habe ich Artikel in kleineren Zeitschriften und im Internet veröffentlicht.
Eine stetige Auseinandersetzung mit Geschichte ist für mich sehr wichtig, deshalb diese kleine Auswahl von Veröffentlichungen aus den letzten 28 Jahren. Gleichzeitig sind sie ein Spiegel meiner kontinuierlichen politischen Arbeit.

Erinnerung an Kazimierz Bachleda-Zarski
Der junge polnische Zwangsarbeiter Kazimierz Bachleda-Zarski, geboren am 02. Oktober 1925 in Zakopane, wurde am 7. Oktober 1943 im Alter von 18 Jahren und 5 Tagen von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) auf dem Geländes des ehemaligen Schießplatzes in Stade hingerichtet. Es war die zweite Hinrichtung eines polnischen Zwangsarbeiters, bereits am 18. August 1943 wurde Johann Puk in Buxtehude-Altkloster erhängt, durch die Gestapo innerhalb kürzester Zeit im Landkreis Stade.
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8. Mai Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Blumen für die Opfer des Nationalsozialismus
Seit 2015 ruft eine Personeninitiative im Lankreis Stade dazu auf, zum 8. Mai Blumen an den Gedenkstätten für Opfer des Nationalsozialismus und an den Gräbern niederzulegen. Eine Aufstellung der Gedenkstätten und Gräber wird auf meiner Internetseite dokumentiert.
Meine Handreichung:
Blumen für die Opfer des Nationalsozialismus
Zeitungsartikel:
Stader Tageblatt 06.05.2016: Blumen am Grab der Zwangsarbeiter
Stader Tageblatt 06.05.2017: Blumen am Grab des kleinen Ivan
Stader Tageblatt 05.05.2018: Für Liebe drohte der Tod
Stader Tageblatt 08.08.2019: Blumen an den Gräbern der Kriegsgefangenen niederlegen
Stader Tageblatt: 07.05.2020: Gedenken an den Gräbern

Helmut Lent – Mythen und Fakten
In Rotenburg/Wümme wurde nach langer,  öffentlicher Diskussion im Juni 2020 die „Lent Kaserne“ in „Von Düring Kaserne“ umbenannt.
Im Herbst 2016 trat die „Initiative gegen falsche Glorie“ an mich heran und bat mich, Nachforschungen über Helmut Lent anzustellen. Das Bundesministerium der Verteidigung teilte mir im Oktober 2017 mit, dass meine Ausarbeitungen über Helmut Lent für sie „sehr hilfreich“ seien.
Meine ergänzte Ausarbeitung:
Helmut Lent – Mythen und Fakten
Zeitungsartikel:
Neue Stader – Wochenblatt 02.08.2017: „Lent wurde verklärt“
Rotenburger Kreiszeitung 18.11.2017: „Er war dem Führer treu“
Rotenburger Kreiszeitung 02.12.2017: „Die Suche nach der Gesinnung“
Rotenburger Kreiszeitung 11.04.2018: „Lent Kaserne – Umbenennung weiter offen“
Rotenburger Kreiszeitung 13.04.2018: „Die ewige Lent-Debatte: Ministerin fragt noch einmal nach“
Rotenburger Kreiszeitung 03.09.2018: „Die Lent-Kaserne bekommt einen neuen Namen“
Rotenburger Kreiszeitung 05.09.2018: „Lent ist kein Vorbild mehr: Kaserne braucht einen neuen Namen“
Rotenburger Kreiszeitung 09.10.1919: „Aus Lent wird von Düring: Rotenburger Kaserne schlägt neuen Namen vor“
Rotenburger Kreiszeitung 09.06.1920: „Jetzt ist es offiziell: Rotenburg hat die Von-Düring-Kaserne“
Rotenburger Kreiszeitung 12.06.2020: „Seiner Zeit voraus  Johann Christian von Düring hat deutliche Spuren hinterlassen“

Ein Stader SS-Führer
Otto Wendland, Angestellter der Stadt Stade 1930 bis 35, war der erste Führer des Stader SS-Sturms 1/88. Er war ab 1935 hauptamtlich beim Sicherheitsdienst (SD) der SS und sollte in der Hierarchie der verbrecherischen Organisation bis zum Obersturmbannführer aufsteigen. 1941 bis Kriegsende war er in Absprache mit dem RSHA (Reichsicherungshauptamt) Konzernabwehrbeauftragter, Sicherheitsdirektor und Hauptwerkschutzleiter der Junkers Flugzeug und Motorenwerke Dessau.
Im Sommer 1942 meldete sich Wendland für den freiwilligen Osteinsatz und war für zehn Wochen vertretungsweise Führer des Einsatzkommandos 9 und des Sonderkommandos 7a. Die Kommandos waren an der systematischen Ermordung von Juden, Kommunisten und Roma beteiligt.
Mein Artikel:
Otto Wendland – erster Führer des Stader SS-Sturms 1/88 (August/November 2014)

Gedenkstätten und Gräber von Opfern des Nationalsozialismus im Landkreis Stade
Gedenkstätten und Grabanlagen im Landkreis Stade
Einzelgräber und unbekannte Grabstätten im Landkreis Stade
Zeitungsartikel:
Stader Tageblatt 12.04.2017: Der unbekannte Soldat (Waclaw Szelagowski)
Stader Tageblatt 18.11.2017: Die Namen der toten Kinder

Ein Radiointerview
Gustav Schneeclaus wurde 1992 am Buxtehuder Busbahnhof von zwei Neonazis so brutal mißhandelt, dass er vier Tage später starb.
Ein Radiointerview zu Hintergründen der Tat und der Wichtigkeit des Gedenkens brachte das FSK im März 2012.
Zum Interview:
Gedenken an Gustav Schneeclaus (März 2012)

Eine NS-Hilfsorganisation
Die „Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e.V.“ ist eine NS-Hilfsorganisation, die ihre Wurzeln in der Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher hatte.  Der Verein betrieb über Jahrzehnte ein Betreuungssystem für verurteilte NS-Kriegsverbrecher. Die Geschäftsstelle befand sich jahrelang in Rotenburg/Wümme. Mitte der neunziger Jahre verlor der Verein seine Gemeinnützigkeit und musste damit auch Körperschaftssteuer rückwirkend bezahlen.
Mein Artikel:
Arbeit im Verborgenen – Die NS-Hilfeorganisation „Stille Hilfe“ (1992)

Ein Stader NS-Massenmörder
Gustav Wolters aus Stade, er verstarb 2004,  betrieb über Jahrzehnte ein Feinkostgeschäft in der Stader Innenstadt. Bei Geschäftsaufgabe im Jahre 2002 arrangierten Stader Bürger einen Dankesbrief  vom damaligen Bundeskanzler an den 94jährigen Wolters. „Gern erinnere ich mich meiner Besuche bei Ihnen“, schrieb Gerhard Schröder und spricht Magda und Gustav Wolters „Anerkennung und Dank“ für deren Lebensleistung aus.
Gustav Wolters trat bereits 1933 der SS bei. Er nahm während des Krieges als Angehöriger vom „Einsatzkommando 9“ an Massenerschießungen von Juden teil und beteiligte sich noch im April 1945 freiwillig an der Ermordung von 154 Kriegsgefangenen in Hannover. In Stade ist es bisher nicht gelungen, eine öffentliche Diskussion über Wolters zu erreichen, der sein Geschäft bekanntlich in städtischen Räumlichkeiten hatte und über Jahrzehnte die Stadt Stade belieferte.
Meine Artikel:
Geschichte, die nie vergeht… (Januar 2003)
Nicht geächtet – sondern geachtet (Herbst 2003)

3.000 Euro von der NPD
Die NPD musste im Rahmen eines Vergleiches 3000 Euro an mich zahlen.
Mein Artikel:
NPD zahlt 3.000 Euro an Stader Antifaschisten (Herbst 2004)

Es bleibt dann am Ende eine Naziquelle
Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof aus Buxtehude hat 2003 sein geschichtsrevisionistisches Buch „1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte“ veröffentlicht. Das Buch ist im Frühjahr 2012 in der 7. und letzten Auflage erschienen. Nach Erscheinen des Buches trat Schultze-Rhonhof bei einer Vielzahl von Veranstaltungen der extremen Rechten auf. Neonazis verbreiteten Vorträge von Schultze-Rhonhof im Internet und zeigten ihn auf Kameradschaftsabenden. Schultze-Rhonhof gab 2007 in einer Zeitschrift von sich: „Wer wissen will, ob das stimmt, was ich geschrieben habe, soll stichprobenweise die Quellen prüfen“. Ich habe daraufhin eine seiner Behauptungen überprüft.
Mein Artikel:
Es bleibt dann am Ende eine Naziquelle (Herbst 2007)

Eine Rede
Alfred Lühmann (13.02.1925 – 25.07.2018) aus Ohrensen/Harsefeld wurde im Sommer 2011 in Verona/Italien zu zweimal lebenslänglich wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen im Frühjahr 1944 in Italien verurteilt. Das Urteil wurde im Herbst 2012 in Rom in 2. Instanz bestätigt und war in Italien rechtskräftig. Alfred Lühmann hatte sich als junger Mann freiwillig zur Wehrmachtselitedivision „Hermann Göring“ gemeldet.
Angehörige dieser Division waren an mehreren Massakern an der Zivilbevölkerung in Italien beteiligt.
Die Initiative „Mai più fascismo! Kein Vergeben. Kein Vergessen!“ veranstaltete am 1. Dezember 2012 eine Demonstration in Harsefeld.
Mein Redebeitrag auf der Zwischenkundgebung der Demonstration:
Herr Alfred L. stellen sie sich endlich der Justiz in Italien!!! (Dezember 2012)

Alfred Lühmann wurde wegen Beteiligung an den Massakern in Monchio und Vallucciole verurteilt.
Armando Tincani, Überlebender des Wehrmachtsmassakers von Monchio, war im Frühjahr 2014 auf Einladung der Rosa Luxemburg Stiftung in Deutschland. Er berichtete auf Veranstaltungen in Hamburg und Buxtehude über das Massaker der Wehrmachtsdivision Hermann Göring.
Zur Veranstaltungsaufzeichnung:
„70. Jahrestag des Wehrmachtsmassakers in Monchio/Italien – 70 Jahre keine Schuldigen?“

Ich danke allen, die mir bei Erstellung dieser Internetseite durch Rat und Tat, Bereitstellung von Fotos und Filmen geholfen haben.